Über Spiritualität und wie ich dazu gekommen bin
Was Spiritualität für mich bedeutet und mein Weg dahin, darüber möchte ich dir in diesem Artikel ein wenig mehr erzählen!
Spiritualität ist für mich…
Spiritualität beutetet für mich zum einen, die Verbindung zu mir selbst zu spüren und zum anderen über die Gewissheit zu verfügen, mit meiner Umwelt tief verbunden zu sein. Ein Vertrauen zu haben, dass das Leben es gut mit mir meint und dass letztendlich alles so kommt, wie es soll. Dieses Vertrauen habe ich bereits lange Zeit, trotz dass es das Leben nicht immer gut mit mir gemeint hat.
Meine Kindheit
Insbesondere meine Kindheit war ein großes Lernfeld für mich. Heute blicke ich auf die Zeit zurück und weiß, wofür sie gut war. Jede schwierige Situation hat ihr Lernfeld, das wir meist im Nachhinein erst erkennen können. Der schöne Spruch „alles wird gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“ kann ich daher nur unterstreichen. Ich bin letztendlich gestärkt aus meinen Erfahrungen herausgekommen und wäre heute nicht die, die ich bin, wenn meine Kindheit rosarot gewesen wäre.
Über den Glauben
Ich wurde sehr christlich erzogen, wir gingen jeden Sonntag in die Kirche. Gleichzeitig wurde ich erst kurz vor der Konfirmation getauft. Mein Dad wollte, dass ich selbst entscheiden kann, welcher Religion ich angehöre. Für diese Offenheit bin ich ihm heute sehr dankbar. Dadurch hatte ich die Möglichkeit über das Thema intensiv nachzudenken. Heute weiß ich, dass ich mich aktuell keiner Religion zugehörig fühle. Ich bin interessiert und höre mir gerne alles an. Ich vertraue dagegen eher auf (und wenn man das als göttlich bezeichnen möchte) eine höhere Macht die, letzten Endes das große Ganze im Blick hat. Ob das nun Mutter Erde ist oder eine Göttlichkeit ist mir dabei egal.
Daher hat Spiritualität für mich persönlich nichts mit religiösem Glauben zu tun. Dennoch denke ich, dass jeder Glaube den gleichen Hintergrund hat. Wir Menschen streben nach Zufriedenheit, Erklärung für das was passiert und Hoffnung. All das bietet uns der Glaube. Ich persönlich finde den Gedanken wunderschön, dass jegliche Glaubensrichtung den gleichen Grundstein hat, als ob alles aus einer Quelle entsprungen ist. Dass sich die verschiedenen Religionen daher bekriegen, ist für mich aus dem Grund umso unverständlicher, aber das nur am Rande.
Für mich ist Spiritualität daher kein Glaube an Gott, Allah oder Buddha. Ich denke Spiritualität und damit Zufriedenheit, Erklärungen und Hoffnung liegt in uns selbst. In jedem Einzelnen.
Das Universum und wir
Ich selbst habe das ganze Universum in mir, denn alles ist miteinander verbunden. Dieser Gedanke hat mich lange Zeit beschäftigt. Dass ich verbunden bin mit allem, das mich umgibt. Und alles auch wiederum verbunden ist mit mir. Die Vorstellung ist wunderschön und auch erschreckend zugleich. Da ich auch gerne eine wissenschaftliche Erklärung zu Dingen habe, habe ich mich intensiver damit auseinandergesetzt.
Dabei konnte ich herausfinden, dass wir aus Sternenstaub bestehen und damit das Universum in uns tragen, jeder Einzelne von uns. Nicht nur spirituell ist das faszinierend und unglaublich inspirierend, sondern auch wissenschaftlich nachgewiesen.
Kurz zusammengefasst bestehen wir alle aus Atomen und diese Atome wiederum bestehen aus Staub. Staub der beim Urknall oder bei einer Explosion eines Sterns entstanden ist, Sternenstaub also. Dieser kann über Millionen von Jahren bestehen und formt sich irgendwann wieder als Atom und daraus wieder ein Stern. Im Schnitt hat jedes Atom 4 solcher Zyklen bereits hinter sich, weswegen wir Menschen alle aus Sternenstaub bestehen. Und wenn ich mir nun vorstelle, dass ich aus Sternenstaub bestehe, das Universum in mir trage, dann soll mir mal noch einer sagen, dass Wunder nicht möglich sind. Denn auch Wunder haben etwas mit Spiritualität zu tun.
Wunder gibt es meiner Meinung nach in groß und klein. Kleine Wunder sind alltägliche Dinge, die wir als gegeben ansehen und für normal halten. Schon alleine, dass wir jeden Morgen aufwachen, atmen, uns bewegen und in Interaktion gehen können, ist ein Wunder. Größere Wunder sind die Erfüllung von Wünschen und die großen Lebensereignisse. Wunder – insbesondere die kleinen – wieder wertschätzen lernen, sehen lernen, das ist meiner Meinung nach die Kunst des Lebens.
AHA-Momente
Wenn du bisher noch wenig mit Spiritualität zu tun hattest, dann könnte der nächste Abschnitt eher abschreckend auf dich wirken. Daher möchte ich dich bitten ihn ganz offen zu lesen und das Ganze einfach mal auf dich wirken zu lassen. Eventuell können wir uns ja gemeinsam dem Thema der Spiritualität noch ein wenig mehr nähern, denn auch ich bin auf Entdeckungsreise in diese unbekannten Gefielde.
Aber zurück zur Spiritualität, ich hatte eine riesen Erkenntnis für mich, in einer der ersten Meditationen der RUSU 2021 von Laura Melina Seiler. Ich durfte auf meiner Lebenslinie zurückreisen, bis zu dem Zeitpunkt, als meine Seele sich mein aktuelles Leben ausgesucht hat. Dieser Moment war überwältigend für mich. Die Tränen liefen und ich konnte klar sehen, dass sich meine Seele genau dieses Leben ausgesucht hat. Mit allen Höhen und Tiefen, allen Freuden und traurigen Momenten, allen glückseligen Situationen und allen Herausforderungen. Ich habe mir dieses Leben ausgesucht um mein Licht entdecken zu können. Meine Seele hat die Dunkelheit gesucht um leuchten zu können. Dieser Moment war magisch und seitdem kann ich fast sagen: Mein Leben ist ein anderes. Ich verspüre so viel mehr Dankbarkeit, auch in bzw. nach schwierigen Situationen.
Insgesamt durfte ich durch die RUSU so unglaublich viel über mich lernen und sie hat mir geholfen, mehr zu mir selbst zu finden. Zuvor habe ich mich nicht wirklich als spirituell angesehen. Nun weiß ich aber, dass ich es immer zu einem gewissen Teil war. Denn mein tiefes Vertrauen, dass das Leben Gutes für mich bereithält, begleitet mich schon viele Jahre. Gleichzeitig war ich mir auch immer meiner eigenen Kraft bewusst, Dinge zu verändern und in meinem Sinne zu steuern. Damit meine ich nicht, Dinge und Situationen zu manipulieren. Sondern im Vertrauen zu sein und positive Energie in die Sache zu stecken.
Der Spruch „Where your mind goes, your energy flows – Wo deine Gedanken sind, fließt deine Energie“ verdeutlicht dies perfekt. Woran wir denken bestimmt unser Handeln. Unser Handeln wiederum bestimmt die Reaktion die wir von der Umwelt erhalten. Die Reaktion der Umwelt bestimmt wiederum unser Denken. Alles ist im Kreislauf und alles ist mit allem verbunden.
Das Ganze lässt sich folgendermaßen erklären, unser Gehirn ist darauf ausgelegt uns ausschließlich mit den Reizen und Erfahrungen zu konfrontieren, die wir bereits gemacht haben bzw. die wir uns erklären können. So sehen wir z.B. wenn wir uns aktuell auf T3 Busse konzentrieren, weil wir selbst gerade einen ausgebaut haben und stolz darauf sind, plötzlich überall T3 Busse. Auch wenn es weder davor noch danach mehr oder weniger Busse gegeben hat, so nehmen wir diese dennoch vermehrt überall wahr, weil unser Gehirn sich mit dem Thema beschäftigt.
Genauer werde ich zu dem Thema bestimmt mal noch etwas schreiben, da das ganze so unfassbar inspirierend ist. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass dies natürlich sowohl ein positiver als auch ein negativer Kreislauf sein kann. Daher bestimmt meine innere Haltung, meine Gedanken, mein Handeln und dadurch die äußere Reaktion. Das verschafft doch ein unfassbares Gefühl von Kraft und Möglichkeiten, oder?
Lass mich dir das an einem kleinen Beispiel verdeutlichen. Nehmen wir an, ich wache heute Morgen auf, bin voller Energie und Lebensfreude. Ich beginne meinen Tag voller Dankbarkeit und mit einer Routine, die mir guttut. Auf der Arbeit ist es, wie meistens, sehr stressig. Jeder will etwas von mir. Wenn ich nun meinen Fokus auf das Positive lenke, mich in Dankbarkeit übe und versuche mich nicht von dem Strudel des Stresses einfangen zu lassen, dann verläuft mein Tag ruhig und entspannt. Ich kann Abends nach Hause kommen, voller Dankbarkeit wie viel ich heute geschafft habe. Gleichzeitig wäre dieser Tag natürlich ein ganz anderer, wenn ich negative Gedanken denken würde und mich diesen hingeben würde. Denn wir ziehen immer das an, was wir ausstrahlen.
Unbewusste Privilegien
Sich intensiv mit Themen auseinanderzusetzen, darüber nachzudenken und zu philosophieren, können nur Menschen mit vollem Magen, das pflegte unser Philosophieprofessor zu sagen. Darüber habe ich damals viel nachgedacht und er hatte recht. Nur weil es mir gut geht und ich mir keine existenziellen Sorgen machen muss, habe ich das Privileg über mein Leben, ja eventuell sogar darüber hinaus, nachzudenken. Nur dadurch habe ich das Privileg, mich persönlich mit meiner Weiterentwicklung zu beschäftigen.
Das Gegenteil sehe ich regelmäßig bei der Arbeit, siehst du und jeder andere in den Nachrichten und überall im Internet. Menschen, die existenzielle Sorgen haben, müssen darüber nachdenken wie sie sich selbst und ihre Familie ernähren. Da bleibt keine Zeit für andere Gedanken. Teilweise würde ich mir wünschen, nicht immer soviel nachdenken zu müssen, zu können. Gleichzeitig ist es ein großes Privileg das nur ein geringer Teil der Weltbevölkerung innehat. Ich muss bei dem Thema immer an die Maslow’sche Bedürfnispyramide denken.
Die Bedürfnispyramide verdeutlicht sehr gut, welche Bedürfnisse der Reihe nach erfüllt sein müssen. Nur wenn…
- die Grundbedürfnisse,
- die Sicherheitsbedürfnisse,
- die sozialen Bedürfnisse,
- und die Individualbedürfnisse
…. befriedigt sind, dann erst kann man sich mit Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzen. Das sind ganz schön viele Bausteine, die erfüllt sein müssen. Und daher ist es umso wichtiger jeden Tag Dankbarkeit zu üben. Sich selbst jeden Tag zu sagen wie glücklich man sein kann, sich mit den aktuellen Themen beschäftigen zu können. Natürlich gibt es immer wieder Herausforderungen, mit denen man umgehen muss. Aber wie privilegiert wir alle sind, uns damit herumschlagen zu dürfen, das vergessen wir häufig.
Spiritualität ist…
- in jedem von uns,
- jegliche Verbindung zu einer höheren Kraft,
- das Streben nach Zufriedenheit,
- der Versuch Erklärungen für Geschehnisse zu finden,
- und Hoffnung.
Manche Menschen zelebrieren ihre Spiritualität eben offener, teilen sie mit anderen Menschen oder genießen sie ganz für sich alleine. Anderen ist ihre Verbindung vielleicht nur noch nicht bewusst bzw. für manche ist der Zeitpunkt eventuell auch einfach nur noch nicht gekommen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Insgesamt kann ich sagen, bin ich aktuell auf dem Weg, Spiritualität für mich zu entdecken. Ich freue mich, wenn du mit meinen Gedanken mitgehen konntest oder wenn diese bei dir einen ganz eigenen Gedankenprozess ins Rollen gebracht haben.
Ich wünsche dir einen fantastischen Tag ?
Alles Liebe,
Ronja
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