Mein Garten und ich
Mein Garten und ich haben in den letzten 2 1/2 Jahren in dem wir hier wohnen wirklich eine tiefe Beziehung zueinander aufgebaut. Beziehungsweise eher ich zu meinem Garten ?.
Mein Garten bedeutet für mich:
- Verbindung mit der Erde,
- Entspannung und Ruhe, wenn ich sie am nötigsten habe,
- Freude über die Pflanzen- und Tierwelt,
- ein Lernfeld in Bezug auf das Gärtnern,
- meine Schöpferkraft fühlen, indem ich mit meinen eigenen Händen etwas erschaffe
- und Zufriedenheit, ja sogar Stolz, wenn ich am Ende das geerntete Gemüse und Obst in den Händen halte.
Gärtnern nach dem Mond
Was für ein Hokuspokus denkst du jetzt vielleicht? Nein, lass es mich erklären. Der Mond ist bekanntermaßen ziemlich mächtig, wer kennt nicht die Verbindung zu Ebbe und Flut? Und diese Verbindung gibt es in noch viel mehr Bereichen. So eben auch im Gärtnern. Maria Thun hat hierzu viele Jahre mit ihrem Mann geforscht und herausgefunden, dass es günstige und ungünstige Tage für verschiedene Pflanzenarten gibt. Sowohl in Bezug auf die Ernte aber auch auf die Gesundheit und Robustheit der Pflanzen an sich. Die Pflanzenarten hat sie in 4 Gruppen unterteilt.
- Wurzel
- Frucht
- Blatt
- Blüte
Und so gibt es eben günstige Tage für die Aussaat von den verschiedenen Pflanzengruppen. Ich selbst gärtnere nun bestimmt schon seit 3 Jahren mit dem Aussaatkalender von Maria Thun und glaube, dass das mir schon in verschiedenen Hinsichten zu einer besseren Ernte verholfen hat.
Im Monat gibt es immer ca. 2x 2 Wochen günstige Aussaattage. Das hilft mir mich zu strukturieren, da ich nur 2x im Monat überhaupt die Möglichkeit habe zu säen oder zu pflanzen. Klar, das schränkt auch ein und hat bestimmt auch dazu geführt, dass ich einige Male Dinge zu spät ausgesät habe. Aber gleichzeitig zwingt es mich an den Tagen in den Garten zu gehen und letztendlich tut es meist genau dann gut, wenn ich es am wenigsten wollte. Dass ich mich 2x im Monat intensiv mit den Pflanzengruppen beschäftige, führt aber auch dazu, dass ich ansonsten relativ wenig Zeit mit der Pflege verbringe. Daher spart mir das Gärtnern nach dem Mond effektiv Zeit und bestimmt auch Nerven.
Genaueres zum Thema Gärtnern nach dem Mond findest du z.B. in dem Buch: Thun, Maria (2017): Gärtnern nach dem Mond. Stuttgart: Kosmos. Eventuell mache ich auch nochmal einen ausführlicheren Artikel zu meinen Erfahrungen und Erkenntnissen. Außerdem gibt es jährlich den Aussaatkalender von Maria Thun, den ich auch verwende.
Wie ich zum Gärtnern kam
Die Anfänge
Vor ca. 4 Jahren habe ich mit Tomaten im Garten meiner Großeltern angefangen, mich mit dem Thema Gärtnern und Gemüseanbau näher zu beschäftigen. Damals hatte ich 4 Tomatenpflanzen, fälschlicherweise im Sommer ausgesät, denn wenn ich eine Idee habe, muss diese immer sofort umgesetzt werden. Trotzdem konnte ich in dem Jahr bereits einige Tomaten ernten und war unfassbar stolz auf meine erste Ernte. Im zweiten Jahr kamen dann noch einige Kopfsalatpflanzen dazu, die ich für uns und das Futter von Koda, unserem Hund, verwenden konnte. Außerdem noch Kartoffeln: Die Ernte hat mich fast am meisten umgehauen, da aus nahezu keiner Arbeit so viel Ertrag entstand.
Unser jetziger Garten
Durch den Umzug in unsere jetzige Wohnung, zu der ein sehr großer Garten gehört, um den wir uns alleine kümmern dürfen, haben sich die Möglichkeiten ziemlich erhöht. Im ersten Jahr haben wir direkt die Beete, die sehr zugewuchert waren, wieder aufleben lassen. Seitdem hatte ich 3 Beete in denen ich nach Herzenslust anbauen konnte.
Außerdem haben wir noch eine Kräuterschnecke gebaut, die etwas zu groß geraten ist. Ganz nach dem Motto nicht kleckern, sondern klotzen war die Schnecke am Ende im Durchmesser 3 m breit. Also auch hier schön viel Platz für verschiedenste Kräuter. Meine persönlichen Must-have Kräuter sind Rosmarin, Salbei, Frauenmantel, Schnittlauch, Oregano, Thymian, Petersilie und Basilikum. Außerdem hatten bzw. haben wir noch Sauerampfer, Erdbeeren und Liebstöckel. Seit diesem Jahr habe ich außerdem noch Schnittknoblauch, Kamille und Ringelblumen ausgesät.
Die Tomaten haben mich seit Beginn meiner Gärtner-Leidenschaft begleitet, weswegen wir für die kleinen Mimosen ein (wieder einmal) etwas zu groß geratenes Tomatenhaus gebaut haben. Von außen könnte man meinen wir hätten ein Gewächshaus gebaut, aber es war ursprünglich nur für die Tomaten gedacht. Ich glaube, durch die Größe des Gartens verliert man schnell den Bezug zur Größe der zu erbauenden Sachen. Aber zurück zu den Tomaten. Jedes Jahr wurden es ein paar Tomaten mehr und dieses Jahr habe ich so viele gesät, dass ich mir schon überlege, wem ich welche schenken kann, sobald sie groß und stark genug sind.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich mich jährlich mehr mit verschiedenen Themen beschäftigt habe und so immer wieder etwas dazulerne.
Neben dem Tomatenhaus und der Kräuterschnecke haben wir ein Paletten-Hochbeet gebaut. Das ist jetzt im 3. Jahr und muss dringend wieder aufgefüllt werden. Den richtigen Zeitpunkt habe ich im Frühjahr jedoch verpasst, weswegen ich mich nun leider ein wenig mehr bücken muss, als es im Hochbeet nötig wäre.
Außerdem haben wir noch ein kleines, gekauftes Hochbeet und zwei angelegte Kompost-Beete.
Kompostbeete à la Wurzelwerk
Auf die Idee mit den Kompost-Beeten bin ich durch Marie von Wurzelwerk gekommen. Wirklich die leichteste Art Beete anzulegen. Genaueres zu Marie findest du auf ihrem Youtube Kanal Wurzelwerk und auf ihrer Homepage: https://www.wurzelwerk.net/.
Für die Kompostbeete mussten wir lediglich eine Rasenkante eingraben. Diese hält das Gras davon ab, seitlich wieder in das Beet zu wachsen. Dann grenzt man das Beet ein. Wir haben uns für Bretter entschieden. Wahrscheinlich nicht die nachhaltigste und klügste Idee, aber zu dem Zeitpunkt eben die beste Option. Eine andere Option sind z.B. Baumstämme. Wir werden die Bretter einfach in 1-2 Jahren durch neue oder etwas Stärkeres, Stabileres austauschen müssen. Sobald das Beet eingegrenzt ist, wird Karton auf dem Boden ausgelegt. Auf den Karton kommt dann Kompost, frischer, schöner, dunkler, krümeliger Kompost. Das war es. Durch den Karton sollten die meisten Unkräuter unterdrückt werden und durch die Rasenkante sollten sie auch außerhalb des Beetes bleiben. Daher relativ wenig Aufwand bei der Pflege. Ich konnte es kaum glauben und musste das unbedingt ausprobieren. Sobald ich dieses Jahr erfolgreich gegärtnert habe, werde ich hier ein Update reinschreiben und von meiner anhaltenden Begeisterung oder Ernüchterung berichten.
Mulch – der Schutz für den Boden
Auf allen Beeten habe ich im Normalfall relativ viel Mulch. Mulch bewahrt die Erde vor Austrocknung, speichert stattdessen das Wasser und auch Wärme. Nackte Erde ist immer nicht ganz so gut wie bewachsene, daher wird die Natur immer versuchen, nackte Erde wieder zu begrünen. Daher hat man deutlich weniger Unkräuter auf gemulchten Beeten. Meistens nutze ich Rasenschnitt vom Mähen als Mulch. Es kann aber auch ganz normaler Rindenmulch, Blätter vom Vorjahr oder Holzhackschnitzel verwendet werden.
Letztes Jahr hatten wir eine Schneckenplage, weswegen wir Schafwolle besorgt haben. Diese soll helfen, dass die Schnecken nicht mehr so gerne über das Beet kriechen. Das Ganze hat leider nicht wirklich funktioniert. Dennoch ist Schafwolle ein wunderbarer und natürlicher Dünger für den Boden und ein toller aber sehr dichter Mulch. Ich glaube aber, dass ich persönlich Rasenschnitt eher bevorzuge.
Aktuell sind die Beete allerdings leer, um den Jungpflanzen Luft und Platz zu geben, zu wachsen. Sobald sie groß genug sind, werde ich die Beete alle wieder Mulchen mit einem Mix aus Schafwolle und Rasenschnitt.
Rückblick und meine Pläne für 2021
Aus Fehlern wächst man
Insgesamt war letztes Jahr nicht mein Gartenjahr – im Gegensatz zum Großteil der Bevölkerung, wie mir im Verlauf klar wurde. Entweder wurden mir mühsam aufgezogene Jungpflanzen innerhalb einer Nacht von den Schnecken zerfressen oder die Pflanzen sind vertrocknet. Ich glaube aber auch, dass ich mit dem Kopf einfach bei anderen Themen war, wie wiederum die meisten von uns. Letzten Endes gehören Fehler eben auch dazu, denn nur daraus wächst man – im wahrsten Sinne des Wortes.
Dieses Jahr wird das anders, das spüre ich. Ich habe zwar auch einige Fehler gemacht, wie die etwas zu späte Aussaat von den Tomaten. Aber ich bin mit einem Gartentagebuch endlich mal richtig strukturiert. Dort dokumentiere ich was wohin gepflanzt werden soll und wann. Auch schreibe ich mir meine Fehler auf, um hoffentlich nächstes Jahr davon zu lernen. Mein Beetplan ist ganz gut geworden – zumindest bin ich aktuell noch der Meinung – und ich freue mich auf eine baldige erste Ernte.
Mein Ziel
Ich plane dieses Jahr irgendwann an dem Punkt zu stehen, dass wir uns mit Karotten selbst versorgen können. Wir lieben Karotten und auch für das Fressen von Koda brauche ich täglich Karotten. Ein Gemüse also, dass sich so richtig für uns lohnt. Da es mein Traum ist, uns irgendwann einmal komplett aus dem Garten versorgen zu können, wollte ich mit einem leichten Gemüse beginnen, das auch lagerfähig ist. Wenn alles klappt, kann ich aber sogar die meiste Zeit im Jahr ernten.
Ich bin dieses Jahr unfassbar motiviert und habe mich an viele neue Gemüsesorten herangetraut. Ich freue mich sehr, auf das was kommt und werde dich bestimmt auch das ein oder andere Mal an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.
Jetzt wünsche ich dir einen schönen Tag, genieß die Natur heute, egal auf welchem Wege.
Alles Liebe,
Ronja
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